
Weiterbildung –Kieferorthopädische Assistenz (KFO)
Möchtest du deine Karriere als Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) in eine spezialisierte Richtung lenken und in einer kieferorthopädischen Praxis aufsteigen? Die Weiterbildung zur Kieferorthopädischen Assistenz (KFO) ist ideal für dich, wenn du fundiertes Fachwissen und praktische Fähigkeiten in diesem Bereich erwerben möchtest.
Diese Anpassungsfortbildung vermittelt dir alles, was du brauchst, um in einer kieferorthopädischen oder kieferorthopädisch tätigen Praxis erfolgreich zu arbeiten. Sie befähigt dich, den Kieferorthopäden gezielt zu unterstützen und bestimmte Behandlungsschritte eigenständig durchzuführen. Mit der Qualifikation steigerst du nicht nur deine fachlichen Kompetenzen, sondern verbesserst auch deine Position auf dem Arbeitsmarkt und deine Verdienstmöglichkeiten.
Auf einen Blick
Voraussetzungen | – Abgeschlossene Berufsausbildung zur/zum Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) – Grundkenntnisse in der KFO-Behandlung – Nachweis über Kenntnisse gemäß § 74 Abs. 2 StrlSchG i.V.m. § 49 Abs. 1 Nr. 3 StrlSchV (Röntgenfachkunde) |
Dauer | – 48 Unterrichtsstunden, verteilt auf zwei Blöcke zu je drei Tagen – Je nach Anbieter ggf. drei Module mit insgesamt ca. 120 Unterrichtsstunden – Zusätzlich praktische Ausbildung in der Praxis (dokumentiert in einem Testatheft) |
Kosten | – Kursgebühren variieren je nach Anbieter – In der Regel zwischen 1.595 und 1.995 Euro je Modul – Kosten für die praktische Ausbildung werden oft vom Arbeitgeber übernommen |
Arbeitsorte | Kieferorthopädische Praxen, Zahnarztpraxen mit KFO-Schwerpunkt, Universitätskliniken mit kieferorthopädischen Abteilungen |
Berufliche Chancen | – Gehaltserhöhung (ca. 2.500 bis 3.200 Euro brutto monatlich) – Erweiterter Verantwortungsbereich – Verbesserte Position auf dem Arbeitsmarkt – Mögliche Aufstiegschancen zur KFO-Fachkraft oder als Praxismanagerin |
Aufgaben als Kieferorthopädische Assistenz (KFO)
Als Kieferorthopädische Assistenz übernimmst du vielfältige Aufgaben, die weit über die typischen Tätigkeiten einer ZFA hinausgehen. Du arbeitest eng mit dem behandelnden Kieferorthopäden zusammen und unterstützt ihn bei komplexen Behandlungen. Gleichzeitig bist du für die Patienten eine wichtige Ansprechperson, die sie durch die oft mehrjährige KFO-Behandlung begleitet.
Zu deinen täglichen Aufgaben gehören:
Assistenz bei kieferorthopädischen Behandlungen: Du unterstützt den Zahnarzt bei der Insertion, Aktivierung und Entfernung von herausnehmbaren und festsitzenden Apparaturen. Dazu gehört die Vorbereitung der benötigten Materialien und Instrumente sowie die direkte Behandlungsassistenz am Stuhl.
Erstellung und Bearbeitung diagnostischer Unterlagen: Du nimmst selbstständig Abformungen für Situationsmodelle, fertigst Röntgenaufnahmen an und erstellst standardisierte Patientenfotos für die Diagnostik. Auch die Vorbereitung der Modelle und die digitale Aufbereitung der Aufnahmen kann zu deinen Aufgaben gehören.
Umfassende Patientenbetreuung: Du bereitest Patienten auf Behandlungen vor, überwachst sie während der Behandlung und kümmerst dich um die Nachsorge. Dabei gibst du wichtige Informationen zur Handhabung und Pflege von kieferorthopädischen Geräten weiter und beantwortest Fragen der Patienten.
Spezielle Prophylaxemaßnahmen: Während einer kieferorthopädischen Behandlung ist eine intensive Mundhygiene besonders wichtig. Du führst spezielle prophylaktische Maßnahmen durch und schulst die Patienten in der richtigen Zahnpflege mit festsitzenden Apparaturen.
Verwaltung und Abrechnung: Du kennst dich mit der Abrechnung kieferorthopädischer Leistungen nach BEMA und GOZ aus und unterstützt bei der korrekten Dokumentation und Abrechnung. Auch die Terminplanung und -koordination können in deinen Aufgabenbereich fallen.
Arbeitsorte als Kieferorthopädische Assistenz
Mit der Weiterbildung zur Kieferorthopädischen Assistenz eröffnen sich dir verschiedene Arbeitsmöglichkeiten im zahnmedizinischen Bereich. Der klassische Einsatzort ist natürlich die kieferorthopädische Facharztpraxis. Hier bist du direkt in die Behandlung von Zahn- und Kieferfehlstellungen eingebunden und arbeitest eng mit dem Kieferorthopäden zusammen.
Aber auch in allgemeinen Zahnarztpraxen mit kieferorthopädischem Schwerpunkt wirst du als spezialisierte Kraft geschätzt. Viele Zahnärzte bieten heute zusätzlich kieferorthopädische Behandlungen an und benötigen dafür qualifiziertes Personal. In solchen Praxen kannst du deine speziellen Kenntnisse gezielt einbringen.
Eine weitere Option sind Universitätskliniken mit kieferorthopädischen Abteilungen. Hier arbeitest du oft in einem größeren Team und bekommst Einblicke in komplexe Behandlungsfälle und innovative Therapieansätze. Manchmal besteht sogar die Möglichkeit, an Forschungsprojekten mitzuwirken.
Berufliche Chancen als Kieferorthopädische Assistenz
Nach Abschluss der Weiterbildung zur Kieferorthopädischen Assistenz kannst du mit deutlich verbesserten Karrierechancen rechnen. Deine spezialisierten Kenntnisse machen dich zu einem wertvollen Mitglied des Praxisteams und heben dich von ZFAs ohne Zusatzqualifikation ab.
Finanziell spiegelt sich deine erweiterte Qualifikation in einer Gehaltserhöhung wider. Je nach Region, Praxisgröße und deiner Berufserfahrung kannst du mit einem Bruttogehalt zwischen 2.500 und 3.200 Euro monatlich rechnen. In Großstädten oder größeren Praxen sind auch höhere Gehälter möglich. Mit unserem Gehaltsrechner für ZFA kannst du berechnen, wie hoch dein Gehalt laut ZFA-Tarifvertrag sein sollte.
Der Arbeitsmarkt für spezialisierte KFO-Assistenzen ist sehr gut, da Kieferorthopäden gezielt nach Fachkräften mit dieser Qualifikation suchen. Die Nachfrage nach kieferorthopädischen Behandlungen nimmt kontinuierlich zu, und entsprechend steigt auch der Bedarf an qualifiziertem Personal.
Langfristig kannst du deine Karriere weiter ausbauen, beispielsweise durch zusätzliche Fortbildungen zur KFO-Fachkraft oder im Bereich des Praxismanagements. Auch eine Spezialisierung auf digitale KFO-Technologien wie CAD/CAM oder 3D-Scan-Verfahren kann deine Karrierechancen weiter verbessern.
Fortbildungsablauf
Die Fortbildung zur Kieferorthopädischen Assistenz besteht in der Regel aus zwei Komponenten: einem theoretischen Teil mit Präsenzunterricht und einem praktischen Teil, der in der Praxis unter Anleitung eines Kieferorthopäden absolviert wird.
Der theoretische Teil umfasst mindestens 48 Unterrichtsstunden und ist meist in zwei Blöcke zu je drei Tagen unterteilt. Je nach Anbieter kann der Umfang auch größer sein, beispielsweise bietet die Haranni Academie ein Konzept mit drei Modulen an. Der Unterricht findet in der Regel an Wochenenden statt, sodass du ihn gut mit deiner beruflichen Tätigkeit vereinbaren kannst.
Die praktische Ausbildung erfolgt in deiner Praxis unter der Verantwortung eines Kieferorthopäden. Hierfür erhältst du ein Testatheft, in dem alle durchgeführten praktischen Übungen und Leistungen dokumentiert werden. Diese praktischen Nachweise sind ein wichtiger Bestandteil deiner Ausbildung und werden für den erfolgreichen Abschluss benötigt.
Einige Anbieter ergänzen den klassischen Präsenzunterricht durch E-Learning-Elemente, sodass du Teile des Lernstoffs flexibel von zu Hause aus bearbeiten kannst. Dies erleichtert besonders Berufstätigen die Teilnahme an der Fortbildung.
Fortbildungsinhalte
Die Inhalte der Fortbildung zur Kieferorthopädischen Assistenz sind umfassend und auf die speziellen Anforderungen im kieferorthopädischen Bereich zugeschnitten. Im Mittelpunkt stehen sowohl theoretische Grundlagen als auch praktische Fähigkeiten, die du für deinen Arbeitsalltag benötigst.
Ein wichtiger Bestandteil ist das Verständnis der gesetzlichen Grundlagen der Assistenz und Delegation. Du lernst, welche Tätigkeiten du eigenständig durchführen darfst und wo die rechtlichen Grenzen liegen. Eng damit verknüpft sind Themen wie Arbeitssicherheit und Patientenschutz.
Du eignest dir fundierte Kenntnisse über kieferorthopädische Krankheitsbilder und Behandlungsmaßnahmen an. Dazu gehören verschiedene Fehlstellungen der Zähne und des Kiefers sowie die entsprechenden Therapieoptionen. Du lernst, wie eine KFO-Behandlung geplant und durchgeführt wird und welche Apparaturen dabei zum Einsatz kommen.
Ein großer Teil der Fortbildung widmet sich der praktischen Arbeit. Du übst die Mithilfe bei der Erstellung diagnostischer Planungsunterlagen, die Assistenz bei kieferorthopädischen Präventivmaßnahmen und bei der Behandlung mit festsitzenden Apparaturen. Auch die spezielle kieferorthopädische Individualprophylaxe wird ausführlich behandelt.
Nicht zu vergessen sind die administrativen Aspekte: Du lernst die korrekte Abrechnung kieferorthopädischer Leistungen nach BEMA und GOZ kennen, was für die Praxis von großer wirtschaftlicher Bedeutung ist.
Prüfung und Abschluss
Nach erfolgreichem Abschluss aller Module der Fortbildung und Nachweis der praktischen Leistungen erfolgt eine abschließende Prüfung. Diese besteht aus einem schriftlichen Teil, in dem dein theoretisches Wissen abgefragt wird, und teilweise auch aus einer praktischen Wissensüberprüfung.
Die schriftliche Prüfung umfasst in der Regel Multiple-Choice-Fragen sowie offene Fragen zu den behandelten Themengebieten. In der praktischen Prüfung musst du zeigen, dass du die erlernten Fertigkeiten sicher beherrschst. Dies kann beispielsweise die Anfertigung einer Abformung oder die Assistenz bei einer bestimmten Behandlung umfassen.
Bei Erreichung der erforderlichen Mindestpunktzahl erhältst du ein Zertifikat, das dich als „Fortgebildete ZFA“ im Bereich Kieferorthopädische Assistenz ausweist. Dieses Zertifikat ist bei Arbeitgebern anerkannt und wertet deinen beruflichen Lebenslauf deutlich auf.
Es ist wichtig zu wissen, dass die Bezeichnung „Kieferorthopädische Assistenz“ nicht geschützt ist. Die Qualität der Fortbildung kann daher je nach Anbieter variieren. Achte bei der Auswahl eines Anbieters auf dessen Reputation und darauf, dass die Fortbildung von der zuständigen Zahnärztekammer anerkannt ist.
ZFA mal anders – Meinung
Die Weiterbildung zur Kieferorthopädischen Assistenz ist aus meiner Sicht eine hervorragende Möglichkeit, deine Karriere als ZFA zu spezialisieren und aufzuwerten. Sie bietet dir nicht nur fachlich, sondern auch persönlich viele Entwicklungsmöglichkeiten.
Besonders gut finde ich, dass du mit dieser Weiterbildung einen klaren Schwerpunkt setzen kannst. Die Kieferorthopädie ist ein spannendes Fachgebiet mit vielfältigen Herausforderungen, in dem du Patienten oft über Jahre begleitest und den Erfolg der Behandlung direkt miterleben kannst. Das ist besonders befriedigend und gibt deiner Arbeit Sinn.
Die Investition in diese Weiterbildung lohnt sich in meinen Augen definitiv: Du wirst zu einer gefragten Fachkraft, kannst mit einer Gehaltserhöhung rechnen und hast bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Außerdem eröffnen sich dir Möglichkeiten für weitere Spezialisierungen.
Wenn du kommunikationsfreudig bist, gerne praktisch arbeitest und dich für kieferorthopädische Behandlungen interessierst, ist diese Weiterbildung genau das Richtige für dich. Die Kombination aus theoretischem Wissen und praktischen Fertigkeiten macht dich zu einer wertvollen Mitarbeiterin in jeder KFO-Praxis.
Fortbildungsanbieter
Wir als ZFA mal anders bieten selbst keine Fort- bzw. Weiterbildungen an, sondern bieten Dir hier ein breit gefächertes Informationsangebot zu Deinen Karrieremöglichkeiten als ZFA.
Solltest Du an einer konkreten Fort- bzw. Weiterbildung interessiert sein, kannst Du Dich beispielsweise direkt an die im Artikel genannten Fortbildunganbieter wenden oder nach passenden Anbietern in unserem Fortbildungskatalog schauen.